Weddersleben
 

 
               Weddersleben

 

Hörst du nicht die Erde beben, wir kommen jetzt nach Weddersleben. Hier baute der Teufel die sagenumwobene Teufelsmauer und im 16. Jahrhundert entstand eine Papiermühle. Der Ort Weddersleben liegt an der Bode, dem längsten Fluss des Harzes und wurde im Jahre 1063 urkundlich erwähnt.






  



Museum Papiermühle Weddersleben



Der Papiermacher Friedrich Duricke gründete am 24. Oktober 1549 eine Papiermühle in Weddersleben. Im Jahre 1850 wurde durch Hermann August Francke die erste Strohpapiermaschine gekauft und dies war der Übergang von der Papiermühle zur Papierfabrik. Die Papiermacher von Weddersleben haben eine lange Tradition, bis ins Jahr 1991 kann man die erfolgreiche Papiergeschichte verfolgen. Mit der Abwicklung und Stilllegung der Papierfabrik wurde parallel der Aufbau der Lebenshilfe in Weddersleben begonnen. Am 01. Mai 1991 übernahm die Lebenshilfe die Trägerschaft über die Werkstätten für Behinderte. Die Gebäude der Papierfabrik wurden für die Nutzung von Behindertenwerkstätten genutzt und ausgebaut. Jetzt wird Papier von den „neuen Papiermachern“ verarbeitet und kunstvoll gestaltet.  





Ein erlebbares Museum wird dem Besucher hier präsentiert. Mitarbeiter der Lebenshilfe bieten unter fachkundiger Anleitung Handschöpfen zum Selbermachen an und nach getaner Arbeit kann man im Museums-Café selbstgebackenen Kuchen genießen.







Ein absoluter Geheimtipp ist der nun schon zur Tradition gewordene „Vorfreude–Weihnachtsmarkt“, der in jedem Jahr auf dem Gelände der Papiermühle Weddersleben ein Höhepunkt für Angestellte und Gäste ist.     








Das Schützenfest ist heute noch das beliebteste Heimatfest in Weddersleben. Ein Lichtblick war die Gründung der Schützengesellschaft 1816 mit 52 Schützen unter dem Motto „Üb Aug und Hand fürs Vaterland“. Eine Fahne im Werte von 21 Talern wurde zur Gründung beschafft. Auf dem Hüttenanger standen Schützenbuden und Schießstände. Als natürlicher Kugelfang diente die Teufelsmauer. Man verlustierte sich beim Schein trüber Rüböllampen. Dem Schützenkönig, der sich freigeschossen hatte, winkte als Königsgewinn eine große zinnerne Schale im Werte von 15 Talern.


Warum die Weddersleber „Krickeldreiher“ heißen

Erzählt von Ernst Göbel

 

Im Harzer Vorland steht ein Fels hoch auf des Hügels Rücken. Von weitem schon der Wandrer sieht’s mit Entzücken. Die wilde Bode schlängelt sich durch saftig grüne Auen, es kamen Menschen von weit her und fingen an zu bauen. Sie bauten mit Bedacht und Fleiß und stetem Vorwärtsstreben am Bergeshang ein kleines Dorf und nannten es Weddersleben. Neunhundert Jahre ist es her, seit dieses Werk begonnen und seitdem ist so manches Jahr in Freud und Leid verronnen. Noch einen Namen tragen sie, die guten Bürgersleute, den hier der Spott erhalten hat bis heute.

Im Nachbardorf lichterloh einst eine Scheune brannte, die Weddersleber Feuerwehr nach ihrer Spritze rannte. Doch weil es nun so finster war, sie nicht die Spritze fanden. Ein Leierkasten ward geschnappt, mit dem sie eiligst rannten. Am Brandherd hat die Feuerwehr gekurbelt an der Leier.

So heißen alle Weddersleber noch heute „Krickeldreiher“

                                        

 
 
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