Allrode
Allrode, landschaftlich reizvoll zwischen Wiesen und herrlichen Mischwäldern gelegen, schenkt seinen Besuchern die wohltuende Ruhe ländlichen Aufenthalts. Zwischen Selke- und Bodetal gelegen, sind Wanderungen auch ab vom Wege des „Harzer Hexenstieg“ und „Selketalstieg“ in allen Richtungen möglich. Eine zahlreiche Tier- und Pflanzenwelt kann man entdecken. Natur pur!
1862 wurde der Mammutbaum im Forst Allrode gepflanzt und steht an der Landstrasse in Richtung Stiege. Ein weiteres Naturdenkmal ist die "Hohle Eiche", ca. 900 Jahre alt. Sie schützte früher die Forstarbeiter vor Unwetter und heute den Wanderer.
Anfang des zehnten Jahrhunderts kamen Köhler ins Harzgebiet. Bald rauchten tief im Wald die Meiler und verwandelten das Holz in leichte Holzkohle.
Ein Mann, der einen mit „Adel“ verbundenen Namen „Adelbold“ trug, ließ sich auf der durch Rodung geschaffenen Waldlichtung nieder und so entstand diese Siedlung Adelboldeshroth.
Erstmals wurde diese Siedlung am 15. Juli 961 in einer Urkunde Ottos I. als „Adelboldeshroth“ als Besitzung des Stiftes Quedlinburg erwähnt.
Heimatstube
In dem ehemaligen Schul- und Wohnhaus befindet sich heute die Gemeindeverwaltung und seit 2006 eine liebevoll eingerichtete Heimatstube.
Der Harzklub-Zweigverein Allrode e.V., gegr. 1894, hat besonderes Augenmerk auf die geschichtliche Darstellung des Ortes gelegt. Originalaufnahmen aus den Jahren 1950 bis in unsere Zeit zeigen das Leben der Dorfgemeinschaft. Bis zum Jahre 1870 gingen die Allröder in Tracht. Der Ort gehörte zum mitteldeutschen Trachtengebiet.
Wiesenwirtschaft, Waldarbeit, etwas Viehwirtschaft und Köhlerei waren die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung. Vielleicht auch etwas Ackerbau, soweit der karge Boden es zuließ, vermutlich auch Pferdezucht.
Im Jahre 1960 ging der letzte Köhler in den wohlverdienten Ruhestand. Nur die Unterkunft der Köhler, Köte genannt, sieht man heute wieder an den Wanderwegen als vorübergehende Unterkunftsmöglichkeit bei schlechtem Wetter. Früher hing am Eingang zur Köte ein Schallholz aus Ahorn, das mit einer Holzkeule geschlagen wurde, „Hillebille“ genannt. Wichtige Nachrichten riefen den Köhler zum Meiler oder zum Mittagessen.
Zur Geschichte der „Köhlerromantik“ kann man hier viel erfahren.
Das Heimatfest im August, das Internationale Springturnier, Osterfeuer auf dem Schützenplatz und Advent um die Heimatkirche sind willkommene kulturelle Höhepunkte für Einwohner und Gäste.
Wie de Allreeder zu ehrn Spitznamen kamm
(Mitgeteilt von Else Baars in Ällröder Mundart)
Janz frieher, wie unse Veerfarn immer noch Frondienste laasten mußten, do mußten se unger andern alle Johre ze Ostern fuffzehnhunnert Ostereier no Quelnborch aan die Stiftsherrschaft liewern. Nu war´sch aanmal so wiet, paar Taache vor Ostern, do sammelten denn die Frauensliete de Eier in, un die Männer machten sich es Morjens vor Tau un Taache Met dr Eierfuhre los. Wie se awwer rungerkam`n no Quelnborch, do hatten sich disse Stiftsfreuleins schon injedeckt met Ostereier, un se suchten bloß nach de allerdicksten manke rus, wundrewwer die Allreeder injeschlaachen. Se fungen därmoßen aan zu schilln, alles was se wußten. Awwer je mehr wie se schilln, je mehr lachten die Dämlichkaaten dodrewwer. Na, mettlerwiele wurre`s dän Allreedern ze bunt. Se kletterten druf uff`n Waachen, koppten sämtliche Eierkerbe trampelten se korzenwetter klaan, daß se natierlich de jäle Soße um de Baane rumhärspritzte. Na, ne keen`Se sich je vierstellen, daß das sich nich verschwiechen bleff, das is dach klar. Un ewwerall, wu sich nune uff dän Nabberderfern die Allreeder blicken lußen, do junk denn das Jeschille los: "Allreeder Jälbaane! Allreeder Jälbaane!!!"
Un das hät sich nu erholn bis in de hietige Ziet.
Zinsei und Eierspende
Der Zehnt, die Steuerabgabe der Bauern an ihren Grundherren, wurde im Mittelalter im Frühling in Form von Eiern am Gründonnerstag gezahlt, da es durch die vorösterliche Fastenzeit und gleichzeitig erhöhte Legefreudigkeit der Hennen zu einem Eierüberschuss kam. Aus dieser Zeit heraus entstanden die wahren Geschichten, die heute noch mancher Ortschaft den so genannten „Spitznamen“ geben.
Touristinformation Allrode
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